Autismus ist eine tiefgreifende, bzw. neuronale Entwicklungsstörung , für die folgende diagnostische Kriterien* relevant sind:
* nach DSM-5
Es wird zusätzlich spezifiziert, ob es z.B. Intelligenzminderungen gibt oder die Sprachfähigkeit betroffen ist. Außerdem wird zusätzlich unterteilt, welchen Hilfegrad die autistische Person benötigt.
Die oben genannten Kriterien beziehen sich auf die DSM-V, den Diagnosekatalog, der in den USA verwendet wird. In Deutschland hingegen wird die ICD (International Classification of Diseases) angewendet. Derzeit verwenden wir die ICD-10, die eine Unterteilung in frühkindlichen Autismus, atypischen Autismus und das Asperger-Syndrom vorsieht.
Angesichts der bevorstehenden Einführung der ICD-11 möchte ich mich aber von einer detaillierten Beschreibung der ICD-10-Kriterien abgrenzen und mich auf die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) konzentrieren, wie sie dann auch in der ICD- 11 namentlich genannt wird. Die ICD-11 wird sich an der DSM-V orientieren, jedoch auf die Einteilung in Hilfegrade verzichten. Weitere Details folgen mit Erscheinung der 11. Ausgabe.
Die genauen Ursachen für eine ASS sind noch nicht genau erforscht. Jedoch geht man stark von einer überwiegend biologischen Ursache aus.
Auch hier gibt es wieder einen multikausalen Hinweis auf:
→ Die Masern-Impfung , sowie "falsche" Erziehung sind KEINE Risikofaktoren für Autismus!
Über Autismus gibt es viele Mythen und Stereotype, die so nicht der Realität entsprechen. Das sind unter anderem diese:
Autismus verläuft nicht linear und es kann keine Aussage über den Schweregrad getroffen werden. Die Symptomkonstellationen sind sehr vielfältig und sind individuell unterschiedlich ausgeprägt. So gibt es den Spruch "kennst du einen Autsiten, kennst du genau einen Autisten". Es gibt also nicht die eine Person, die stellvertretend alle AutistInnen repräsentieren kann.
Auch Autismus gilt seit vielen Jahren als Modeerscheinung. Doch genau wie bei ADHS ist dies nicht korrekt. Warum das so ist, kannst du nochmal hier unter dem selben Stichpunkt nachlesen.
Hier gilt auch wieder das, was ich unter der ADHS-Seite zu diesem Stichpunkt geschrieben habe. Gerade im Bereich der Kinder , die zusätzlich eine PDA-Symptomatik aufweisen, gibt es nicht selten den Verdacht , dass die Eltern unter dem sogenannten Münchhausen by proxy syndrom leiden würden. Ich möchte an dieser Stelle dafür sensibilisieren, dass es natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, aber die Eltern dringend gehört und ernst genommen werden dürfen, wenn sie einen Autismus- oder PDA-Verdacht haben! (selbiges gilt natürlich auch für ADHS)
Das diagnostische Verfahren umfasst ein anfängliches Screening, welches präzise Informationen bezüglich einer möglichen Verdachtsdiagnose liefert und die Notwendigkeit einer weiterführenden Untersuchung aufzeigt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens kommen Instrumente wie die Anamnese, Selbstbewertungsfragebögen (bzw. Beobachtungen der Eltern) sowie eine präzise körperliche Untersuchung zum Einsatz.
Bestätigt das Screening den Verdacht, erfolgt die eigentliche Diagnostik.
Hier sind im Kinder- und Jugendbereich der ADOS (Diagnostisches Beobachtungsschema) und ADI-R (diagnostisches Interview über Spielverhalten, Kommunikation, Sprache, Entwicklung, Interessen, repetitives Verhalten) sogenannter Goldstandard.
Für die Diagnostik bei Erwachsenen gibt es derzeit keinen Standard. (Wer hier Selbsttests machen möchte , kann auf dieser Seite erste Hinweise erlangen *)
*Dies dient rein der eigenen Orientierung und soll keine fachliche Diagnostik ersetzen!
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